Aktualisiert am 29. März 2021 von Henrik
„Dart spielt sich zwischen den Ohren ab“ – eine alte Dart-Weisheit, welche absolute zutrifft. Beim Pfeilewerfen ist die mentale Komponente längst genauso wichtig, wie die technischen und spielerischen Fähigkeiten. Ein Doppelfeld kann ziemlich klein werden, wenn es sich um eine wichtige Situation im Match handelt. Das wissen auch Profis, welche mittlerweile fast alle auf eigene Mentaltrainer setzen.
Doch auch für Hobbyspieler ist Mentaltraining im Dart von großer Bedeutung. Wir haben einige Möglichkeiten zusammengefasst, wie Du deine mentale Stärke trainieren und verbessern kannst.
Wie wichtig ist die Psyche beim Dart?
Allgemein wird ein Dartspiel zu 50 Prozent im Kopf entschieden – da sind sich Spieler und Experten einig. Ein extremer Wert, der wohl in kaum einer anderen Sportart so hoch ist, außer vielleicht beim Schach.
Der Grund für diese Zahl heißt vor allem Druck. Während eines Matches steht jeder Dartspieler unter Druck und dieser sorgt dafür, dass unser Gehirn ein Gefühl von Stress verspürt. Die Folge dessen ist wiederum, dass der das Gehirn ein Signal an den Körper sendet: Achtung, Gefahrensituation!
Eine Reaktion, die jeder Mensch kennt und die Du auch gar nicht verhindern kannst – sie liegt in der Natur des Menschen. Das Problem: Wenn man etwas bei einer Präzisionssportart wie Darts so gar nicht gebrauchen kann, dann ist das Stress. Unser Körper verhält sich dann anders als im Dart Training und die Dartpfeile fliegen oftmals nicht mehr da hin, wo sie eigentlich landen sollen. Der Druck am Dartboard kann sich dabei sogar in einer eigenen „Krankheit“ ausdrücken, welche für den Dartsport erfunden wurde: der Dartitis.
Eine Dartitis zeigt recht eindrucksvoll, was der Druck und Stress alles mit uns machen kann. Dabei verspannt sich die Muskulatur in Hand und Arm nämlich so heftig, dass Du den Dart gar nicht mehr richtig loslassen kannst. Das Blut wird dabei aus den Händen abgezogen, was die Reaktion verstärkt. Ein solches Szenario haben wir auch schon bei Weltmeisterschaften erlebt – der ein oder andere wird sich an den jungen Berry van Peer erinnern.
Ein weiterer Faktor, welcher mit Druck einhergeht, sind die Zweifel. Kennst Du das Gefühl, dass Du plötzlich nicht mehr daran glaubst, ein Doppel zu treffen? Fakt ist, dass es dann auch meistens nicht gelingt. Wenn der Druck im Kopf steigt, dann nimmt die Unsicherheit zu. Wir malen uns schon aus was passiert, wenn wir nicht treffen. Und das ist der Anfang vom Ende.
Dart Mentaltraining: Welche Möglichkeiten gibt es?
Nun dürfte deutlich geworden sein, dass die Psyche beim Dart eine Hauptrolle spielt. Es stellt sich die Frage, wie Du am besten mit dem Druck und dem Stress umgehen kannst. Es gibt einige Möglichkeiten und Tricks, mit denen Du deinen eigenen Kopf in den Griff bekommen kannst. Dafür braucht es viel Training und auch Szenarien, welche im Dart mentale Stärke hervorrufen. Eines ist klar: Dabei handelt es sich um ein Training, welches Du über einen langen Zeitraum wahrnehmen solltest. Ansonsten wirst Du schnell wieder in alte Muster verfallen.
Mentaltraining Tipps: Die Simulation
Vor Spielen und Wettkämpfen lohnt es sich, den Ernstfall zu proben. Das wichtige bei Mentaltraining ist, dass Du versuchst dich in Situationen zu denken, in der Du im Match viel Druck und Stress fühlst. Dafür solltest Du versuchen, die jeweilige Situation so gut zu simulieren, wie Du kannst. Beispielsweise mit einem echten Caller. Du kannst Drucksituation auch dadurch simulieren, dass es tatsächlich um etwas geht – nach dem Motto: Wenn Du 60 Punkte nicht in drei Darts auf null bringst, dann musst Du das Bad putzen. Keine Angst, nur ein Beispiel.
Egal wie Du ein Match simulieren willst, es ist von Bedeutung, dass sich das bekannte leicht flaue Gefühl im Magen einstellt und sich dein Körper anspannt. Je öfter Du in solch eine Situation kommst, desto mehr gewöhnst Du dich an sie. So kann auf Dauer der Effekt eintreten, dass Du immer besser mit dem Stress und dem Druck klarkommst.
Dart Mentaltraining „Head Games“: Situation durchdenken und Stress abbauen
Es gibt noch zwei weitere Möglichkeiten, wie Du im Vorfeld eines Spiels trainieren kannst. Zum einen solltest Du die Situation, in welche Du kommst, genau analysieren und dann durchdenken. Stress ist subjektiv und entsteht, wenn eine Bedrohung empfunden wird. Wenn Du die Lage genau durchdenkst, dann kannst Du dieser Bedrohung im Normalfall recht schnell den Schrecken nehmen.
- Weese, Richard (Autor)
Im Zentrum dieses Trainings für den Kopf steht die Frage: Ist es denn wirklich so schlimm, wenn Du ein entscheidendes Doppel verfehlst? Was passiert, wenn Du es nicht triffst. Klar, Du kannst ein Dartspiel verlieren – schön ist das nicht. Allerdings gibt es Schlimmeres, oder? Wenn das deinem Kopf klar wird, dann nimmst Du eine „Mir doch egal“-Haltung ein, die enorm hilfreich sein kann.
Auch andere Faktoren helfen dir im Vorfeld Stress abzubauen. Dazu gehören viel Schlaf und körperliche Anstrengungen. Auch autogenes Training und Meditationstechniken können einen großen Effekt haben – sie sind allerdings sehr zeitaufwendig. So mancher Dart-Spieler schwört auch auf eine Sport-Hypnose. Dabei wird dein Körper in eine Situation gebracht, in welcher er große Entspannung fühlt. In dieser können dann Gedankenspiele rund um die Drucksituationen angestellt werden. Hier gilt aber: Es handelt sich um eine Praxis, deren Wert umstritten ist. Vielleicht hilft eine Sport-Hypnose einigen Dartspielern und anderen nicht. Wenn Du es interessant findest, dann kannst Du es einfach mal austesten.
Wie wäre es mit Yoga?
Yoga ist mit Sicherheit nicht die erste Sportart, die Du mit Dart verbindest. Doch die philosophische Lehre – welche in den letzten Jahren hierzulande immer mehr Fans gewinnt – hat viel mit mentalen Übungen und mentaler Stärke zu tun. Ziel des Yogas ist es stets, den Geist mit dem Körper in Einklang zu bringe. Genau das ist letztlich auch das Ziel eines Mentalsports wie Dart.
Yoga kann daher ein wichtiges Puzzleteil in deinem Mentaltraining sein. Wenn Du vor dem Pfeilewerfen einige Übungen machst, dann kann das Konzentration, Ruhe und Gelassenheit fördern. Es schadet also nicht, Yoga in die tägliche Darts-Routine einzubauen.
Dart mental Tipps: Entkrampfen im Spiel
Mit den vorangegangenen Tipps dürfest Du automatisch im Spiel etwas lockerer in Drucksituationen gehen. Es gibt aber auch so manche Technik, welche Du im Spiel anwenden kannst. Vielen hilft beispielsweise etwas, was im ersten Moment seltsam wirkt: Kaugummi kauen. Dadurch wird eine Entspannungsreaktion des Körpers herausgekitzelt, da es sich quasi um eine Nahrungsaufnahme handelt. Es helfen auch ruhige Atemzüge und ein mehrfacher Wechsel von Entspannung und Anspannung der Muskeln. Nimm dir also vor wichtigen Darts ruhig einen Moment Zeit, atme durch und spanne deine Muskeln an, um wieder locker zu werden. Auch das kannst Du natürlich im Rahmen des Dart Mentaltraining simulieren.
Was auch helfen kann: Wenn Du deinen Geist im Spiel blockierst. Viel nachdenken ist beim Dart nicht hilfreich, denn dann malst Du dir eher negative Szenarien aus, wie schon angeschnitten wurde. Wenn Du eine Phrase im Kopf vor wichtigen Darts wiederholst, dann kannst Du deinen Kopf am Denken hindern. Auch mit sich selbst sprechen kann durchaus einen positiven Effekt mit sich bringen.
5 Tipps für dein Mentaltraining im Dart
Um im Dart mentale Stärke aufzubauen kannst Du neben diesen Techniken noch einige kleinere Faktoren beachten. Wir haben fünf Tipps in Rahmen von Dart Mentaltraining Head Games für dich zusammengefasst.
- #1 – Ein Ziel vor Augen:
Ziele setzen, das bedeutet Motivation. Wenn Du dir klare Ziele setzt, dann dient das als Erfolgskontrolle und dein Spiel wird realistisch, erreichbar, messbar und spezifisch. Das hilft im Training enorm. - #2 – Optimierungen:
Wenn Du deine Ziele kennst, dann kannst Du die einzelne Schritte bis zu deren Erreichen einleiten. Du musst herausfinden, was dich blockiert und versuchen die Blockaden zu lösen. - #3 – Ran an die Energiereserven: Auch während absoluten Konzentrationsphasen musst Du zusätzliche Energiereserven abrufen können. Ein wichtiger Faktor bei den Mentaltraining Tipps, denn solch eine Situation muss im mentalen Training stufenweise aufgebaut werden.
- #4 – Bleib positiv:
Wie hinderlich negative Gedanken sind, das haben wir bereits geklärt. Das Gegenteil – also eine positive Grundeinstellung – macht beim Dart alles einfacher. Das Selbstbewusstsein steigt und Du glaubst an dich – inklusive einer positiven Haltung. Auf diese Art und Weise werden die Zweifel im Keim erstickt. - #5 – Erholung:
Beim Dart wirst Du immer wieder auch Niederlagen Kassen, das gehört dazu. Wichtig ist, dass Du dir auch einmal eine Auszeit gönnst, wenn es gerade nicht so gut läuft. Dart ist ein Spiel, welches auch viel von der Tagesform abhängt. Wenn Du komplett loslässt, dann sieht die Dart-Welt morgen vielleicht schon wieder anders aus. Auch der Kopf ist dann ausgeruht und bereit, wieder Druck auszuhalten.
Fazit Mentaltraining Dart
Dart wird zu 50 Prozent im Kopf entschieden und daher ist ein Mentaltraining im Dart genauso wichtig wie das üben von Doppeln und Tripeln. Durch Übungen und Simulationen kannst Du im Vorfeld von Spielen und Wettkämpfen dafür sorgen, dass Du beim Ernstfall cool bleibst und dadurch ein deutlich besseres Leistungsniveau erreichst.
Auch Dart mental Tipps sind äußerst hilfreich, denn durch diese kannst Du Drucksituationen besser bestehen, wenn Du gerade in diesen gefangen bist. Allgemein gilt, dass Du wohl gar nicht genug an deinem eigenen Kopf arbeiten kannst. Der Vorteil ist, dass bei vielen Trainingsformen gleichzeitig das Gehirn und die Zielgenauigkeit trainiert werden kann.