Darts Oche – Welche Varianten gibt es?

Aktualisiert am 1. November 2022 von Henrik

Darts hat sich längst über die Grenzen des Mutterlands England hinaus verbreitet und hat in den letzten Jahren auch Deutschland im Sturm erobert. Das liegt auch daran, dass es zuletzt immer mehr deutsche Dartspieler schafften, sich für die prestigeträchtige Weltmeisterschaft im legendären Alexandra Palace in London zu qualifizieren. Doch jede Dartkarriere fängt einmal an und dafür benötigt es drei Dinge: Dartpfeile, eine Dartscheibe und – last but not least – das Dart Oche.

Das Oche stellt sozusagen das Spielfeld des Präzisionssports dar. Klar, die Dartpfeile und auch die Dartscheibe sind enorm wichtig, doch ohne Oche geht im Darts in etwa so wenig wie beim Fußball ohne Torlinie und beim Basketball ohne Drei-Punkte-Linie. Wie wichtig es ist zeigt schon der Spruch, den ein Dartspieler gerne sagt, wenn er ein paar Pfeile werfen will: „Ich stell mich noch etwas ans Oche“. Das was genau ist das Oche?

Die Bedeutung des Oche

Darts EntfernungenDie Dart Oche Maße sind untrennbar mit einer im Darts quasi magischen Zahl verbunden: 237. Genau so viele Zentimeter muss ein jeder Dartspieler bei jedem Wurf Abstand vom Dartboard haben. Das Oche sorgt dafür, dass das auch eingehalten wird und markiert dadurch das Spielfeld.

Die Abwurflinie bildet damit mit dem Board – das in einer Höhe von 173 Zentimetern (Mittelpunkt) angebracht ist – eine diagonale Distanz von 293 Zentimetern. Die Abwurflinie darf auf keinen Fall übertreten werden und die Füße müssen zu jeder Zeit am Boden sein. Nur der Oberkörper darf über die Linie gelehnt werden.

Als Oche wird die Markierung bezeichnet, durch die dieser Abstand eingehalten wird – und zwar vom Dartboard selbst bis hin zur Punkt des Abwurfs. Und wer denkt, dass ein Oche nur für fortgeschrittene Spieler nötig ist – oder gar für Profis – der irrt. Das hat vielschichtige Gründe.

Vorteile eines Dart Oches

Tatsächlich ist es von großer Bedeutung, dass man von Beginn an auf ein ordentliches Oche setzt. Zum einen hat das einen plausiblen Grund, der mit der magischen Zahl zu tun hat. Wenn nicht aus genau 237 Zentimetern geworfen wird, dann ist es eben auch kein richtiges Darts. Wer sich vor seinem Dartboard diese Linie selbst ausmisst und dann mit einem Klebestreifen markiert, der hat gleich zwei Probleme. Zum einen ist es oft schwierig diesen bei exakt 237 Entfernung anzubringen. Und außerdem sind die Markierungen oft nicht gerade. Zudem kann es zu Messfehlern kommen. Es wird direkt von der Dartscheibe gemessen, nicht von der Wand. Das können schon mal einige Milimeter  ausmachen und somit nicht exact 2,37 Meter sein.

Das größte Problem dabei: Wenn die Entfernung auch nur einen Zentimeter variiert, dann kann es sein, dass man sich an die abweichende Entfernung gewöhnt und sich dann schwertut, wenn man aus der richtigen Entfernung wirft. Es kann oftmals sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, bis man sich umgewöhnt hat. Die Sportart Darts lebt von einer außergewöhnlichen Präzision, selbst Millimeter machen einen Unterschied und entscheiden regelmäßig darüber, ob ein Spiel gewonnen oder verloren wird.

Ein Oche schafft außerdem die Möglichkeit, dass man in verschiedenen Positionen immer weiß, wo man stehen darf und wo nicht. Bei einem kleinen Klebestreifen ist das nicht der Fall. Es kommt zudem noch ein Vorteil hinzu, der nichts mit dem Spiel an sich zu tun hat: Ein Oche dient auch als Bodenschutz. Es kann nämlich ab und zu passieren, dass ein Dart vom Dartboard abprallt (ein so genannter Bouncer) und dann im Boden stecken bleibt. Gerade bei einem Holzboden entstehen dadurch unschöne Löcher.

Ein Oche hat also offensichtlicher Weise viele Vorteile. Doch welche Arten gibt es?

Dartteppich und Darts-Matte

Wer ein Dart Oche kaufen möchte, hat zahlreiche Möglichkeiten. Eine vor allem bei Hobbyspielern beliebte Variante stellt der Dartteppich, oder auch die Dart Matte dar. Diese können als Alternative zu den oftmals recht klobigen Oches dienen und haben einen großen Vorteil: Sie können jederzeit zusammengerollt werden. Dadurch kann die heimische Darts-Arena schnell wieder in ein normales Wohnzimmer, Esszimmer, Arbeitszimmer oder Schlafzimmer verwandelt werden.

Zudem bieten Matten und Teppiche einen – schon angesprochenen – Schutz für den Boden. In seltenen Fällen können sich die Steel Darts zwar auch durch das Gummi oder den Teppich bohren, die meisten Bouncer bleiben aber folgenlos. Besonders nützlich sind Matten und Teppiche, bei denen fixierte Erhöhungen an der Abwurflinie als Markierung dienen. Dann kann sich beim Wurf gegen diese Erhöhungen gelehnt werden und die Matten und Teppiche kommen einem klassischen Oche schon sehr nahe.

Ein Nachteil ist allerdings, dass Teppiche sowie Matten recht leicht verrutschen können. Daher muss sich vor den Aufnahmen vergewissert werden, ob diese richtig ausgerichtet sind, oder noch einmal angepasst werden müssen.

Laser Oche

Ja, die moderne Technik hat auch im Darts Einzug erhalten. Die moderne Form des Oche funktioniert per Laser. Dabei wird durch einen Laser Oche Beamer eine Markierung auf den Boden projiziert. Es wird also eine Abwurflinie unterhalb des Boards auf den Boden geworfen. Das kann durchaus gut aussehen und auch in den Grundzügen den Zweck der Wurfmarkierung erfüllen. Allerdings gibt es dabei auch einige Nachteile.

So kann die Laser-Linie leicht übertreten werden und so mancher fühlt sich durch den Laserstrahl auch leicht gestört. Außerdem erfüllt das Laser Oche offensichtlich nicht den Zweck eines Bodenschutzes. Ein Vorteil ist allerdings, dass kein Umbau nötig ist. Einfach einschalten und loswerfen.

Podest als Darts Oche

Das klassische Dart Oche besteht aus einem Podest. Das kennt man von der Profitour und tatsächlich bring ein solches Podest auch ein Profi-Feeling in die eigenen vier Wände. Sofern der notwendige Platz vorhanden ist, ist das Podest das beste Dart Oche, das zu kaufen ist. Durch ein massives Oche aus Holz – oder anderen Materialen – ist der Boden vollkommen von Einschlägen der Steel Darts geschützt und außerdem kann eine professionelle Wurfbewegung garantiert werden.

Denn durch eine erhöhte Abwurfmarkierung ist es für jeden Dartspieler möglich, sich dagegen zu lehnen und so die optimale Position für jeden Wurf einzunehmen. Aus diesen Gründen überwiegen die Vorteile deutlich gegenüber dem Preis, der deutlich höher ist als bei den anderen Varianten.

Die provisorische Lösung: Dart Oche bauen

Wer nicht das Geld für ein Podest in die Hand nehmen will, der kann sich natürlich auch selbst ein professionelles Oche bauen. Mit ein wenig Geschick und einfachen Mitteln ist ein Oche in der Regel sehr schnell via Do It Yourself (DIY) gebaut. Dafür werden nicht viele Werkzeuge und Hilfsmittel benötigt. Wichtig ist dabei lediglich eine stabile USB-Platte, Scharniere, einfaches Werkzeug und Holzlatten.

Eine Darts Oche Bauanleitung findest Du beispielsweise hier:

Was muss beim Kauf eines Oche beachtet werden?

Wer ein Oche kaufen will, der sollte auf einige Merkmale achten, um die richtige Lösung für die eigenen Anforderungen zu finden. Dabei sollten sich einige Fragen gestellt werden:

  • Beschützt und schont das Oche den Boden?
  • Kann das Oche verrutschen?
  • Bietet die Abwurflinie eine Erhöhung, damit übertreten nicht mehr möglich ist?
  • Kann/muss das Oche auf und abgebaut werden?
  • Wie sieht es beim Thema Handhabung aus?
  • Welche Kosten kommen beim Kauf des jeweiligen Oche auf einen zu?

Wer ein Oche kaufen will, der sollte sich auf jeden Fall der verschiedenen Varianten bewusst sein und wissen, welche die beste für die jeweiligen Anforderungen und die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort ist. Jede Variante hat Vorteile und Nachteile. Wer den Platz für ein Dart Oche Podest hat, der sollte diesen allerdings wahrnehmen.

Wie stelle ich mich richtig vor das Dart Oche?

Sobald das passende Oche gefunden ist stellt sich eine weitere Frage: Wie stelle ich mich richtig davor? Die Stellung und Wurfbewegung ist bei dem Präzisionssport mit das Wichtigste, da leichtes variieren der Wurftechnik bereits zu schlechten und ungenauen Würfen führen kann.

Eine Erhöhung bei der Abwurflinie ist dabei essenziell, denn so besteht die Möglichkeit, dass Du dich an dieser anlehnen kannst. Dadurch verringert sich auch die Entfernung zum Board. Grundsätzlich hat es sich unter den Dartspielern durchgesetzt, dass diese sich frontal zum Board positionieren. Es bietet sich dabei auch an, den starken Fuß quer am Oche anzusetzen. Der andere Fuß muss dann aber für einen sicheren Stand sorgen.

Darts Profi Körperhaltung und Stand

Viele Profis stehen so am Oche

Die Variante des seitlichen Stands ermöglicht es, den Arm in einer geraden Bewegung zu strecken und dabei auch die Schulter zu fixieren. Die Wurfbewegung ist von größter Bedeutung, denn wenn diese nicht rund ist, wirst Du niemals ohne Beschwerden längere Zeit am Board stehen können – und viel Erfolg versprechen die Aufnahmen dann auch nicht.

Hier gehts zu weiteren Infos zum Darts Stand und Dart Tipps.

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