DDV_Deutscher_Dart_Verband

Deutscher Dart Verband DDV – So ist der Dartsport in Deutschland organisiert

Aktualisiert am 4. März 2021 von Henrik

England gilt als das Mutterland des Darts, doch auch in Deutschland hat der Präzisionssport in den letzten Jahren immer mehr Fans gewonnen. Diese Entwicklung ist vor allem auch damit zu verbinden, dass es mittlerweile immer mehr deutsche Spieler schaffen, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren und dort oftmals auch eine gute Figur machen. Organisiert ist der Dartsport in der Bundesrepublik schon etwas länger, was die Entwicklung erst ermöglicht hat.

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Trotzdem haben viele Anfänger des Darts oftmals das Problem, dass sie nicht wissen, wie sich in den organisierten Dartsport einfügen können. Aus diesem Grund erklären wir dir im Folgenden, welche Verbände es in Deutschland gibt. Außerdem zeigen wir auf, wie es mit einer Dart Liga und einem Dart verein aussieht -und wir ihr am organisierten Dartsport in eurer Region teilnehmen könnt.

DDV – Der Deutsche Dart Verband e.V.

Als deutscher Dart Verband fungiert der DDV. Er ist mit dem DFB im Fußball zu vergleichen – stellt also den Dachverband in Deutschland dar, der sich aus 13 Landesverbänden zusammensetzt. Erst am 21. August 1982 wurde er auf juristischer Eben gegründet und als Verein eingetragen.

Im Vergleich zu anderen Sportarten ist der DDV im Dart noch recht jung – vorher wurde zwar auch schon im ganzen Land Dart gespielt, allerdings kam es nie zu einer übergeordneten Struktur. Ab 1979 wurde dann anhaltend versucht, gemeinsame Regeln für den Dartsport in Deutschland aufzustellen und zu definieren. Erster Präsident des DDV war übrigens der Kölner Rolf Kahrau.

Seit der Gründung hat der Verband eine rasante Entwicklung genommen und verzeichnet ein stetiges Wachstum. Mittlerweile zählt er mehr als 16.000 Mitglieder. Seit dem Jahr 2010 ist der DDV außerdem Mitglied im Deutschen Olympischen Sport Bund (dem DOSB). Seitdem stellt er den einzigen vom DOSB anerkannten Dartverband dar. Das hat zur Folge, dass der Dartsport offiziell als Sportart anerkannt ist. Hier gilt allerdings eine Abstufung: Es handelt sich dabei nur um Steeldart – E-Dart ist derzeit (noch) nicht als Sportart anerkannt.

Als Deutscher Dart Verband fungiert der DDV auch als Ausrichter von zahlreichen Turnieren, was seine Bedeutung im ganzen Land noch einmal steigert. Dazu gehören unzählige Einzel- und Ranglistenturniere – die Aushängeschilder sind das German Masters und die German Open. Letzteres stellt eines der größten Turniere der Welt dar. Außerdem locken die Turniere jedes Jahr zahlreiche Weltklasse-Spieler nach Deutschland.

Seit 1983 entsendet der DDV Nationalteams (Herren, Damen, Jugend) zu internationalen Turnieren (u.a. Weltmeisterschaft, Europameisterschaft) unter dem Dach des Weltverbandes WDF. 2018 erhielt der DDV erstmals öffentliche Fördermittel aus dem für den Spitzensport in Deutschland zuständigen Bundesministerium des Innern (BMI), um seine Spitzenathleten noch besser fördern zu können. Damit einher ging 2019 die Verabschiedung eines neuen Leistungssportkonzepts mit der Bildung von Bundeskadern und die Einsetzung einer Leistungssportabteilung mit Sportdirektor und Trainerteam. Seit Anfang 2020 ist der frühere Dart-Profi und WDF-Weltmeister von 1993, Roland Scholten, DDV-Bundestrainer. Ende 2018 eröffnete der DDV ein Büro im “Haus des Deutschen Sports” in Frankfurt.

Zahlen und Fakten zum DDV

Bezeichnung: Deutscher Dart Verband (DDV)
Jahr der Gründung: 1982
Mitgliederzahl: Über 16.000 Mitglieder über die Landesverbände
Offizielle Webseite: www.deutscherdartverband.de

Weitere interessante Links zum DDV:

Wie steht der DDV zur PDC?

Die PDC ist im Steeldarts der wichtigste Verband der Welt und trägt auch jährlich die PDC Darts Weltmeisterschaft in London aus. Auch in Deutschland trägt der Verband zahlreiche Turniere aus, die zu den größten und wichtigsten des Landes gehören. Ursprünglich wurde die PDC aus dem Grund ins Leben gerufen, dass Dartspieler mit ihrem Sport Geld verdienen und diesen auch als Hauptberuf ausüben können. In anderen Verbänden sind die Preisgelder deutlich niedriger, weshalb mittlerweile fast jeder ambitionierte Dartspieler früher oder später sein Glück bei der PDC sucht.

Das gilt auch für deutsche Top-Spieler wie Max Hopp und Gabriel Clemens. Beide haben ihre Karriere beim DDV begonnen und sind mittlerweile im Bereich der PDC tätig.Zudem waren beiden auch für das DDV Nationalteam im Einsatz. Weitere namenhafte Spieler aus der DDV Schmiede sind Martin Schindler (der gerade 2021 seine PDC Tour Card über die Q-School sensationell erhalten hat), sowie Michael Unterbuchner und Kevin Münch.

Der DDV ist im Dart also auch als eine Art Sprungbrett zu betrachten.

Aussichten für die Zukunft

Im Vergleich zur PDC steht der deutsche Verband noch in den Kinderschuhen – hat aber zuletzt einen rasanten Wandel erlebt. Wenn der regelrechte Hype im die Darts in Deutschland weiter anhält, dann ist es gut möglich, dass der Verband auch für ambitionierte Spieler attraktiver wird. Einige Dartschulen gibt es bereits auf das ganze Land verteilt – der Nachwuchs wird also bereits gefördert. In Bayern ist der Darts in manchen teilen sogar schon ein etablierter Schulsport.

Es ist daher nicht völlig überraschend, dass das Niveau in den Dart Ligen immer weiter ansteigt. Das dürfte in den nächsten Jahren zur Folge haben, dass der DDV noch professioneller Strukturen bilden kann und auf lange Sicht vielleicht auch international Schritt halten kann. Dann wäre der deutsche Verband auch für ambitionierte Spieler eine echte Alternative zur PDC.

Liga-System im deutschen Darts

Wenn Du ein ambitionierter Hobby-Dartspieler bist, dann interessiert dich wahrscheinlich, wie Du dein Spiel auf einen neue Ebene heben und bei regelmäßigen Wettbewerben mitwirken kannst. Die gute Nachricht ist, dass in Deutschland mittlerweile eine Dart Liga in fast jeder Region gibt. Gleiches gilt für Klubs – wenn Du eine kurze Recherche betreibst, dann solltest Du schnell einen Dart Verein in deiner Nähe finden.

Dabei musst Du allerdings auf jeden Fall bedenken, dass es sich bei Steeldart und E-Dart um zwei verschiedene Sportarten handelt.

E-Darts Bundesliga und Amateurbereich

E-Dart-BundesligaIm E-Dart wird die Bundesliga vom DSAB organisiert – und zwar mit einigen Unterschieden zur Bundesliga im Steeldart. Die Art der Organisation liegt zu großen Teilen daran, dass der elektronische Dartsport deutlich mehr Anhänger hat, als Steeldart. Der Trend schien zuletzt immer weiter vom E-Dart weg zu gehen, die Möglichkeiten an einem elektronischen Board zu spielen sind aber noch immer häufiger gegeben. In den nächsten Jahren wird sich das Verhältnis womöglich ungefähr ausgleichen.

Im E-Dart unterteilt sich die Bundesliga momentan in fünf verschiedene Ligen: Die Bundesliga Nord-Bayern, die Bundesliga Hessen, die Bundesliga Süd-West, die Bundesliga Nordrhein-Westfalen und die Bundesliga West. Es werden in den verschiedenen Staffeln in jeder Saison fünf verschiedene deutsche Meister ausgespielt. Im Amateurbereich ist der E-Dartsport ebenfalls in regionalen Verbänden organisiert. Von oben herab bilden Regionalliga, Bezirksliga und Kreisliga den Unterbau zur Bundesliga.

Bundesliga im Steeldart ist zweigeteilt

Der größte Unterschied der zwei Bundesligen ist die Staffelung. Beim Steeldart ist die Bundesliga nicht in fünf, sondern lediglich in zwei Staffeln getrennt – in die Bundesliga Nord und die Bundesliga Süd. Beide Ligen tragen nach dem Sponsor den Beinamen Winmau und bestehen jeweils aus neun Teams. Durch die Trennung der Darts Bundesliga sollen die Anreisen verkürzt zumindest ein wenig verkürzt werden. Die ersten beiden Teams der Gruppen qualifizieren sich dann für ein Wochenende, an dem ein deutscher Mannschafts-Meister ausgespielt wird.

Auch im Steeldart gibt es unter der Bundesliga eine Regionalligen, Bezirksligen und Kreisligen. Wenn ein Team aus der Bundesliga absteigt, dann erfolgt die Organisation eines Nachfolgers in diesen regionalen Steeldartligen. Allgemein gilt, dass die Preisgelder auch im Steeldart-Bereich in Deutschland noch recht gering sind. Wie im deutschen Dartsport allgemein gilt allerdings: Der Trend zeigt nach oben.

Aktive Spieler in der Bundesliga und weiter unter dem Dach der DDV gemeldet (Stand 2021): Clemens (gemeldet beim DV Kaiserslautern), Schindler (gemeldet bei Vikings Berlin), Nico Kurz (gemeldet bei Dartmoor Darmstadt), Unterbuchner (bei Blackbirds Kelheim), Münch (gemeldet bei Dartmoor Darmstadt).

Die Super League Darts

Im Jahr 2013 wurde die Super League Darts Germany gegründet und damit ist fast schon ein neues Zeitalter in dem Sport angebrochen. In der Liga messen sich die besten deutschen Pfeilewerfer in einem knallharten Ligamodus. Die Ambitionen und Hoffnungen aller 16 Spieler sind dabei hoch, dann für den Sieger winkt ein Startplatz bei der jährlichen Weltmeisterschaft im Alexandra Palace von London.

Das Startgeld ist dabei recht hoch und gleiches gilt für das Niveau. So kann gesichert werden, dass wirklich nur die besten deutschen Dartspieler teilnehmen. Im Jahr 2020 wurde die Super League Darts Germany sogar im deutschen Free-TV bei SPORT1 gezeigt. Das Prestige ist dementsprechend hoch.

Fazit zum Dart Verband & Organisation

Der Dartsport hat in Deutschland eine rasante Entwicklung hingelegt und erfreut sich immer mehr Beliebtheit. Auch die Strukturen rund um den DDV und die Bundesligen im Steeldart und E-Dart werden immer professioneller. Die gute Nachricht für jeden Hobby-Spieler ist, dass Dart-Vereine mittlerweile in fast allen Regionen vorhanden sind und auch ein Ligabetrieb möglich ist.

Falls Du dein Dartspiel also verbessern und außerdem regelmäßig im Wettbewerb gefordert werden willst, dann stehen die viele Möglichkeiten offen.

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Veröffentlicht in Wissen.